Göbekli Tepe - 9000 BC

Bilder und erklärende Texte aus Bild der Wissenschaft 8/2000 und 1/2002

Unbemerkt vom Rest der Welt wurde in Süd-Ost-Anatolien ein Wunder entdeckt: Die älteste Kultstätte der Welt - weit älter als das bisher als älteste Stadt gehandelte Jericho - wartet mit wunderbaren Tierskulpturen auf. Wie passt das zusammen, dass altsteinzeitliche Jäger und Sammler auf einer solch hohen kulturellen Entwicklungsstufe stehen?

Das ist jedenfalls Fakt - und Sitchin erläutert: Das Zweistromland war durch die Sintflut zerstört und unbewohnbar. Die Überlebenden siedelten sich auf den umliegenden Höhen an. Enlil übergibt den überlebenden Menschen der Sintflut Geräte und Samenkörner. Im Hochland beginnt die Landwirtschaft. Enki zähmt Tiere.

Fortsetzung aus Bild der Wissenschaft 5/2003

DER ÄLTESTE TEMPEL der Welt wird immer größer und gewaltiger. In der letzten Grabungskampagne haben Dr. Klaus Schmidt und seine deutschen und kurdischen Helfer in Ostanatolien 11 neue Riesenpfeiler freigelegt. Insgesamt sind es jetzt 36. Alle messen über drei Meter - mit zwei Ausnahmen: Diese Pfeiler werden fünf Meter hoch sein, wenn sie komplett ausgegraben sind. Damit sind sie so groß wie die Monolithe von Stonehenge - nur sind die Kalksteinkolosse im osttürkischen Bergland 6000 Jahre älter.

Vor 11.000 Jahren, am Ende der Altsteinzeit, schufen Jäger und Sammler auf dem Göbekli Tepe („Nabelberg") ein komplexes Kultzentrum, zu dem es bis heute keinen Vergleich gibt (bild der wissenschaft 1/2002, „Das Haus der Füchse"). Der Prähistoriker des Deutschen Archäologischen Instituts legte mehrere runde und rechtwinklige Räume mit bis zu 15 Meter Durchmesser frei - eine Monumentalarchitektur, die Wissenschaftler den „primitiven" Steinzeitgesellschaften bislang nicht zugestehen wollten.

Die Sensation jedoch sind die T-förmigen Pfeiler, die am Stück aus dem Kalkstein des Bergrückens gepickelt und auf planierten Terrazzoböden aufgestellt wurden. Sie stehen frei oder sind ins Mauerwerk eingebunden, die Hälfte ist mit Tierreliefs geschmückt: mit Füchsen, Löwen, Stieren, Enten, Keilern und Schlangen. Seit der letzten Kampagne bevölkern zusätzlich gazellenartige Onagaer und zwei Kraniche vor stilisiertem Wasser den steinernen Zoo.

Ein neu ausgegrabener Raum geht bis 4 Meter in die Tiefe und hat den gigantischen Innendurchmesser von 20 Metern. In dieser „Anlage C" massieren sich auf den Pfeilern die Darstellungen von Wildschweinen. Schmidt: „Hier haben Leute agiert, die eine besondere Vorliebe für Keiler hatten." Bislang tauchten Füchse am häufigsten auf.

Erklären kann Schmidt das Wildschwein-Gedränge ebenso wenig wie die - ebenfalls einmaligen - Piktogramme auf den Pfeilern. Rätselhaft bleibt wohl für immer, warum die Steinzeitler ihren Tempel sorgfältig zuschütteten. Diesem Umstand verdankt Schmidt die nun gesicherte Datierung seines Wunderbaus: Mit einer geochemischen Methode kann die Versinterung der Steine zeitlich bestimmt werden. Die setzte erst ein, als das Mauerwerk bedeckt war, also nachdem die Anlage zugeschüttet worden war.